Playmobil: The Movie

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Interview: Ward Verrijcken

Daniel Radcliffe: «Ich bin viel zu ängstlich um James Bond zu sein»

LONDON In PLAYMOBIL: DER FILM leiht Daniel Radcliffe dem Agenten Rex Dasher seine Stimme. Im Interview verrät er, was seine Figur mit James Bond zu tun hat, ob er als Kind selbst mit Playmobil-Figuren spielte und ob er noch immer seine alten Spielsachen besitzt.

Daniel, wovon handelt PLAYMOBIL: DER FILM? Ich spiele Rex Dasher, der eine Art Playmobil-Version von James Bond ist. Ich tauche ungefähr nach der Hälfte des Films auf, da die Hauptfigur Marla ihren kleinen Bruder sucht. Beide werden in die Playmobil-Welt hineingezogen und dabei voneinander getrennt. Rex will Marla dabei helfen, ihren Bruder zu finden und die Geschwister wieder zusammenzuführen. Meine Figur ist zwar ahnungslos, aber total zuversichtlich und witzig. Er agiert aus dem Herzen heraus und gehört definitiv zu den Charakteren mit guten Absichten.

Kann man sagen, dass Ihre Figur die Daniel-Version von Bond ist? (lacht) Wenn Rex ein traditioneller Bond wäre, müsste er mehr wie Roger Moore sein und einen Sinn für Charme entwickeln. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass man mir die Rolle des echten Bond jemals anbieten wird. Daher war es mir eine Freude, die animierte Variante zu spielen.

Würde es Ihnen denn gefallen, der neue James Bond zu werden? Ich bin nicht im Gespräch und froh darüber, mich direkt selbst aus der Diskussion zu streichen - sofern ich überhaupt drin war. Ich bin viel zu ängstlich um James Bond zu sein. Ich wäre ein 007, der in seinem Zimmer sitzt und sich über all seine Todesopfer und deren zurückgebliebenen Familien Sorgen macht. Wenn sie mal so einen Bond-Film machen, bin ich gerne dabei.

Wie standen Sie zu der Idee, aus der Spielzeug-Reihe PLAYMOBIL einen Film zu machen? Ich bin prinzipiell skeptisch, wenn es um Filme geht, die auf Spielzeugen basieren. Umso überraschter war ich, als ich das Drehbuch las und mich mit Regisseur Lino DiSalvo unterhielt. Alle, die in das Projekt involviert waren, haben mit viel Sorgfalt, Leidenschaft und Vorsicht an dieser filmischen Umsetzung gearbeitet. Es geht nicht darum, Spielzeuge zu verkaufen. Unser aller Vorhaben war es, den bestmöglichen Film auf die Beine zu stellen, der mit einer grossartigen Botschaft daherkommt und gleichzeitig Spass macht. Der Film beginnt wie viele andere Kinderfilme mit einem tragischen Vorfall. Daher müssen die Geschwister im Film nicht nur physisch zusammenfinden sondern auch seelisch, weil beide schon seit Jahren aufgrund der Ereignisse am Anfang des Films leiden.

Was bedeutet es Ihnen allgemein, Schauspieler zu sein? Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht schätze, Schauspieler und Teil der Filmindustrie sein zu dürfen. Durch den Beruf lerne ich immer wieder Neues und bleibe stets neugierig. Der Job mag zwar derselbe sein, aber die Umstände sind immer anders. Man muss immer wieder recherchieren oder mit einer echten Person reden, die man im jeweiligen Werk porträtiert. Ich habe schon mit Gefängnisausbrechern, FBI-Agenten oder Überlebenden von Tragödien gesprochen. Es ist ein grossartiger Job, der auch deine Fantasie aus deiner Kindheit am Leben hält - jene, die man beim Älterwerden zu behalten versucht.

Haben Sie als Kind auch mit Playmobil-Figuren gespielt? Das habe ich.

Entspricht das auch der Wahrheit oder geben Sie es bloss vor? Es ist wahr. (lacht) Ich meine mich daran zu erinnern, dass ich vor allem über europäische Sets verfügte. Dazu gehörten ein Krankenhaus oder ein Feuerwehrwagen. Den Film zu machen und mich wieder vermehrt mit den Spielzeugen auseinanderzusetzen, war unglaublich, da das Universum inzwischen riesig geworden ist. Vielleicht habe ich als Kind aber auch einfach nur die falschen Sets gekauft. Aber es freut mich, dass ich meine Erfahrung nun an neue Generationen weiterreichen kann. So können meine Freunde ihren Kindern jetzt Spielzeuge von Rex Dasher kaufen.

Das Tolle an Spielzeugen ist, dass jedes Kind mit ihnen seine eigene Geschichte erzählen kann. Da haben Sie völlig recht. Mit Spielzeugen kann man machen, was man will. Wenn ich Kindern dabei zusehe, wie sie spielen und was für kreative Geschichten sie sich dabei einfallen lassen, bin ich immer wieder begeistert. Ich war damals auch so einer.

Haben Sie noch Spielzeuge aus Ihrer Kindheit? Ja, die müssten noch irgendwo sein. Bestimmt sind sie auf dem Dachboden meiner Eltern - sicher verpackt in einem grossen Karton. Dort werden sie wohl auch bleiben, bis ich sie mal meinen eigenen Kindern geben kann, wenn ich denn mal welche habe.

Denen müssen Sie dann aber auch Figuren von Rex Dasher geben. Ich habe längst darum gebeten, mir alles zuzusenden, was es von Rex Dasher gibt. Und ich kann Ihnen sagen, dass die Artikel gleich für mehrere Weihnachten aussorgen werden.

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