Gold - Gier hat eine neue Farbe

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Thriller

Interview: Raya AbiRached

Matthew McConaughey: «Hinter Hollywood steckt noch etwas mehr Wissenschaft »

NEW YORK. Für seine Darstellung eines AIDS-Kranken im Drama "Dallas Buyers Club" erhielt er 2014 einen Oscar, im ScFi-Spektakel "Interstellar" gibt er einen Astronauten, der seine Kinder verlässt um die Erde zu retten. Matthew McConaughey ist für seine aussergewöhnlichen Rollen bekannt. Der Thriller GOLD zeigt ihn nun als ehrgeizigen Goldgräber, der dem Ruf nach Reichtum verfällt. Im Interview mit Kinowetter sprach der Schauspieler über Inspiration, seine Kindheit und zeitlose Filme.

Matthew, ab welchem Moment wissen Sie, dass Sie in den Charakter hinein gefunden haben? Letztendlich hoffentlich immer. Speziell bei diesem Film wusste ich direkt nach dem ersten Lesen des Drehbuchs, dass ich diese Rolle spielen musste. Niemand anderer würde es tun können. Ich kannte diesen Typen in und auswendig.

Inwiefern? Ich wuchs um einen Haufen von Kenny Wells auf. Mein Vater trug etwas von Kenny Wells in sich. Und ich erlebte viele Verhandlungen, die er mit den Kenny Wells dieser Welt führte. Konsumenten des Lebens, Überlebende. Menschen die es nicht schafften, die noch den Resten Dreck aufkratzten, immer in der Hoffnung, dass heute der Tag sein wird, an dem sie es packen würden.

Also war Ihre Kindheit ihre Inspirationsquelle? Etliche Momente meiner Kindheit haben den Geist von Kenny Wells eingefangen. Es gab viele Menschen, mit welchen ich verhandelt habe oder denen ich begegnet bin, die Kenny Wells inspirierten. Ein Teil von ihm sind romantische Vorstellung, die ich als 12-jähriger über diese Art von Menschen hatte und ein anderer Teil von ihm, zeigt die echten Kenny Wellses.

Können Sie die Faszination "Gold" selbst nachvollziehen? Es ist das Abenteuer und der Kampf der lockt, die Frage ob man es schaffen kann. Schaffen wir es. das Unmöglich möglich zu machen? Der blinde Glaube an etwas, das bisher noch ungesehen ist. Obwohl die Menschen heute täglich auf der Suche sind, gibt es immer noch so viele Schätze auf unser Erde oder gar auf dem Grunde des Ozeans, die bis jetzt noch nicht entdeckt wurden.

Kennen Sie selbst Menschen, die dieser Leidenschaft nachgehen? Manche Mitglieder meiner Familie waren Schürfer und suchten nach Mineralien. Sicherlich haben die meisten von ihnen nie etwas gefunden. Doch wer sagt , dass sie niemals nur einen Fuss davon entfernt waren? Wie viele Male geben Forscher das Graben an einem Ort auf, weil sie denken, dass da nicht sei? Aber wenn sie womöglich nur etwas weiter gegraben hätten… Genau diese Hoffnung macht das ganze Abenteuer spassig

Auf eine Weise kann man eine Karriere in Hollywood mit der Suche nach Gold vergleichen. Beides ist unglaublich rar. Gut, ich denke, hinter Hollywood steckt noch etwas mehr Wissenschaft. Es existiert ein Job mit einer Definition, den es zu erledigen gilt. Man muss gut darin sein, aber auch das Glück haben diesen Weg gehen zu dürfen. Es ist mein Glück, dass es mir erlaubt heute in diesem Stuhl zu sitzen und dieses Interview führen zu dürfen. Doch wenn du deinen Job gut machst und deine Arbeit bei den Zuschauern gut ankommt und gefällt, steck ein wenig Wissenschaft darin. Das Geschäft "Hollywood" ist immer auf der Suche nach demjenigen, der im Moment den Goldenen Tatsch hat.

Ist es Ihnen wichtig in Filmen zu spielen, die aktuelle Thema behandeln? Ich ziehe Filme die Zeitlos sind vor. Filme, die jetzt aktuell sind und funktionieren, aber auch schon vor 40 Jahre in die Zeit hineinpassten und es hoffentlich auch in 100 Jahren noch tun werden. Mit Charakteren die eine menschliche Natur besitzen, welche mein Grossvater bereits verstanden hat und in denen sich auch die Kinder, der Kindern meines Sohnes wiederfinden werden. Wenn dieses Verständnis und die Authentizität transportiert wird, fasziniert mich ein Film.

© kinowetter.ch

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