Scream VI

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Horror

Interview: Carmine Carpenito

Jenna Ortega: «Nur wenn ich Fehler mache, kann ich als Mensch wachsen»

Jenna, ich weiss, dass Sie die Schauspielerei beinahe für das Fussballspielen aufgegeben hätten. Haben Sie am Set von SCREAM VI mit ihren Co-Stars Fussball gespielt? Melissa Barrera: Ich wusste das gar nicht! Ich wusste nicht, dass du gut im Fussballspielen bist.
Jenna Ortega: Niemand hat gesagt, dass ich gut darin bin (lacht). Bei mir hat sich einfach die Frage gestellt, ob ich einen normalen Lebensweg gehe, oder ob ich in Hollywood Fuss fassen soll. Wir haben während den Dreharbeiten viel miteinander gewitzelt und Suppe gegessen.
Melissa Barrera: Ja, wir haben wirklich feine Suppen gegessen.
Jenna Ortega: Die Suppen am Set waren so gut. Ich überlege gerade, was wir sonst noch gemacht haben. Wir haben Spielabende gemacht und haben zusammen zu Abend gegessen.
Melissa Barrera: Du hast viel Musik gehört.
Jenna Ortega: Ja, ich war viel in Gedanken verloren. Wir haben aber auch viel Zeit im Zimmer der anderen verbracht.
Melissa Barrera: Wir haben nie Fussball gespielt, aber danke für die Idee. Wir werden sie bestimmt umsetzen (lacht).

Filme und Serien können beeinflussen, wie sich Menschen anziehen. Es gibt zum Beispiel kein Halloween ohne Ghostface oder Wednesday. Wie fühlt es sich an, Teil von Projekten zu sein, die solch einen Einfluss auf die Fashion-Welt oder auf Social Media haben? Jenna Ortega: Es ist aufregend, vor allem wenn es legendäre Charaktere sind, die man schon so lange kennt. Es ist definitiv eine surreale Erfahrung, zum ersten Mal ans Set zu kommen, und die Haare wie Wednesday geflochten zu bekommen, oder von Ghostface gestochen zu werden. Sowas ist immer spannend. Damit ist aber auch ein gewisser Druck verbunden, weil man weiss, dass viele Leute genauer hinschauen. Wenn man einen solchen Einfluss auf andere hat, möchte man dem Ganzen auch gerecht werden, damit Zuschauer eine gute Zeit haben, wenn sie das Endprodukt sehen. Mit solchen Projekten ist deswegen immer harte Arbeit und Fokus verbunden.

Melissa, Ihre Figur steckt aus gutem Grund in der Vergangenheit fest. Wie schaffen Sie es als Künstlerin, loszulassen, um nach vorne zu schauen? Melissa Barrera: Es ist hart. Manchmal steckt man eben in der Vergangenheit fest und muss deswegen in Therapie. Genau das macht ja Sam im Film. Wie soll man sonst sowas überstehen? Am Ende des fünften Teils haben die Figuren ja so etwas Grosses durchgemacht, ich kann sie alle verstehen, wie sie mit dieser Art Verlust umgehen. Ich denke, es gibt keine richtige Antwort darauf. Man muss sich überlegen, wie man weiterleben möchte und auf Dinge fokussieren, die einen motivieren, um nach vorne zu schauen. Es ist aber schwierig oder sogar unmöglich, das Geschehene komplett auszublenden. Es macht einen zu dem, was man ist, weil man es ständig mit sich rumträgt. Als Sam am Ende des fünften Films ihren Verstand verliert, ist sie plötzlich verletzlicher denn je. Sie hat ihrer Schwester aber versprochen, dass sie ihr nicht von der Seite weichen wird. Dieses Versprechen hält sie auf extremer Art und Weise. Man kann sowas also nicht einfach vergessen und nach vorne blicken. Es ist schön, wie man im Film sieht, wie verschiedene Menschen auf unterschiedlichen Arten mit Traumata umgehen. Ich hoffe, das hat die Frage beantwortet.

Absolut, das war grossartig! Vielen Dank fürs Teilen. Jenna, Ihre Figur findet es nicht so toll, wie Sam versucht, ihr Leben zu kontrollieren. Sie möchte lieber ihre eigenen Entscheidungen treffen. Ist das etwas, womit Sie sich identifizieren können? Jenna Ortega: Definitiv. Meine Mutter ist gerade im anderen Zimmer, falls sie zuhört, tut es mir leid, aber meine Eltern waren früher schon strikt. Als Krankenpflegerin und Polizist haben sie täglich gefährliche Dinge auf der Arbeit gesehen. Sie haben sechs Kinder und sind zu Recht paranoid. In dieser Industrie, in der ich Arbeite, läuft es für Leute manchmal schief. Darum hatten sie zuerst Hemmungen, mich diesen Job – vor allem alleine – machen zu lassen. Alleine zu Reisen, und im Hotelzimmer zu sitzen, sind grosse Teile davon. Man begegnet vielen Fremden. Man beginnt öffentlich grosse Entscheidungen zu treffen und wird genau unter die Lupe genommen. Als ich 18 wurde, musste ich mich bewusst von meinen Eltern abgrenzen. Ich musste ihnen klarmachen, dass ich jetzt erwachsen bin, und wenn ich vor anderen Fehler mache, dann ist das eben so. Nur so kann ich dazu lernen und als Individuum wachsen. Nicht, wenn andere mein Leben für mich aus der Angst heraus bestimmen. Wenn ich ängstlich bin, dann finde ich einen Weg, selbständig damit umzugehen. Ich bin mein ganzes Leben schon sehr unabhängig gewesen. Schon als Teenager habe ich gesagt, dass ich Dinge alleine bewältigen kann. Ich finde das wichtig für die menschliche Entwicklung.

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