American Hustle

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Interview Christian Bale

Interview: Raya AbiRached

Christian Bale: «Ich ass Mengen von Kartoffeln»

BERLIN «American Hustle» dreht sich um den Gauner Irving, der sich in eine verworrene FBI Aktion verwickelt. Für diese Rolle ist Christian Bale für einen Oscar als bester Schauspieler vorgeschlagen. kinowetter traf ihn an der Berlinale.

Christian Bale, Sie haben für diese Rolle massiv zugenommen. Wie wichtig ist es für Sie, dass der Körperbau zur Rolle passt? Das ist sehr entscheidend, sonst habe ich kein Interesse. Es ist nicht einfach, extrem ab- oder zuzunehmen. Das Äussere verrät mir einiges über dich. Was wirklich zählt, ist der Charakter. Aber das Äussere vermittelt den ersten Eindruck. Das ist wichtig für eine Geschichte, die in 2 Stunden erzählt werden muss. Rosenfeld basiert ja lose auf Mel Wineberg. Als ich zum ersten Mal ein Foto sah, war ich überrascht. Ich dachte er wäre eitel. David wollte, dass ich Irving sympathisch darstelle und ich wusste nicht wie. Mel sah aus ein charmanter Mistkerl. Ich mochte ihn, seine Brille, den Seitenscheitel, seine pummelige Figur. Wegen der Brille wurde ich auf dem Set «Dachs» genannt. Als ich ihn das erste Mal traf, erzählte er mir tolle Stories. Der Film überrascht. Man denkt Irving ist ein Betrüger, aber er ist auch romantisch und ein Optimist, der geliebt werden möchte. Als ich das Foto damals sah, sagte ich zu David: Den muss ich unbedingt spielen. Ich ass dann Mengen von Kartoffeln (lacht).

Das Grossartige am Regisseur David O. Russell ist ja, dass er Ihnen schauspielerische Freiheit lässt und Sie sich neu erfinden können. Das ist absolut richtig und ich habe Jahre gebraucht, das zu kapieren. Man kann keine gute Performance abliefern, ausser der Regisseur lässt dich. Sie erzeugen ihre Atmosphäre und du bist der Sklave ihrer Vorstellung. Der darf sich nicht bewegen, was oft sehr unnatürlich aussieht. Oder du hast ein hilfsbereites Team, eine Gang, die dir alle Freiheiten gibt und dabei kommen die tollsten Ergebnisse heraus. Wenn der Regisseur auch gleichzeitig ein grossartiger Drehbuchautor ist so wie David, dann kann er sich den Situationen anpassen, was sehr wichtig ist und es kommt natürlicher rüber. Du hast zwar die talentierten Menschen um dich herum, aber der Regisseur ermöglicht dir die tolle Performance.

Sie haben einen Oscar als bester Nebendarsteller für den Film «Fighter» bekommen, der auch von David O. Russell stammt. Jetzt sind Sie wieder nominiert. Was bedeuten Ihnen Auszeichnungen? Ich finde es toll und total menschlich, das es einmal im Jahr ein Fest gibt, wo der beste Film oder der beste Schauspieler ausgezeichnet wird. Man sollte sich nicht zu ernst nehmen. Wir sind keine Sportler, die darum kämpfen, die 100- Meter-Marke zuerst zu erreichen. Es geht um persönliche Meinungen. Wenn man sich die Geschichte der Academy Awards anschaut, dann sind einige der grössten Talente leer ausgegangen. Man muss es mit Humor nehmen. Ich bin unglaublich dankbar für die Nominierung und freue mich sehr. Das kam überraschend, denn ich denke, dass es eine Leistung des ganzen Ensembles ist. Wir haben ja den Screen Actors Guild Award als bestes Ensemble erhalten. Ich dachte mir, dass wir eine Chance hätten, ohne arrogant zu klingen. Aber als mir jemand sagte, dass ich nominiert bin, ging mir durch den Kopf: F*** me. Das hätte ich nie gedacht. Es wäre cool, wenn es klappt, aber ich gönne es jedem. Es gibt so viele, die nicht auf der Liste sind, die es auch verdient hätten.

Für welche Rolle bekommen Sie die meiste Anerkennung? Natürlich für Batman, den kennt einfach jeder (lacht).

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