Knight of Cups

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Drama

Interview: Nasreen Eldawi

Christian Bale: «Man muss zulassen, hypnotisiert zu werden»

BERLIN In Terrence Malicks neuem Film «Knight of Cups» spielt Christian Bale einen erfolgreichen Hollywood-Drehbuchautor, der auf der Suche nach sich selbst ist. Wie seltsam die Dreharbeiten waren, erzählt der Ex-Batman-Darsteller im Interview mit kinowetter.

Christian Bale, was für eine Beziehung haben Sie zum Regisseur Terrence Malick? Ich mag Terry sehr. Wir haben bereits für den Film „New World“ zusammengearbeitet. Seither hatten wir immer wieder Kontakt. Wir führen grossartige Gespräche miteinander und ich geniesse seine Gesellschaft sehr. Er ist so unglaublich einzigartig und stets auf einer eigenen Mission, wie es meine Figur auch ist.

Wie ist es zu dieser zweiten Zusammenarbeit gekommen? Wir hatten bereits darüber gesprochen, gemeinsam einen weiteren Film zu machen. Dann ist er mit „Knight of Cups“ zu mir gekommen und hat zu mir gesagt: „Alles, was du bekommen wirst, ist eine Charakterbeschreibung. Du wirst nie genau wissen, was am Set passieren wird. Ich werde dir Dinge zuwerfen und du wirst darauf reagieren müssen.“

Wie war das für Sie als Schauspieler? Es ist toll, wenn dir keine Grenzen gesetzt sind. Ich durfte reden oder auch schweigen. Alles ist gültig. Man schaut einfach, was passiert.

War das nicht chaotisch? Am Set hiess es immer: „Sind alle ready?“ Und alle sagten: „Nein!“, worauf Terry antwortete: „Grossartig. Los geht’s.“ Es war wie eine Art Mantra: Lass uns anfangen, bevor wir bereit sind. Es war toll, überrascht zu werden und keine Ahnung zu haben.

Was können Sie uns über Ihre Figur erzählen? Rick hat den Erfolg gehabt, den er sich erträumt hat. Obwohl er zuoberst angelangt ist, merkt er jetzt, dass ihm etwas fehlt. Er langweilt sich selbst und wird zum Zuhörer und Beobachter.

Rick redet tatsächlich nicht viel.... An Tagen, wo ich genug vom Schweigen hatte, fing ich plötzlich an viel zu reden. Terry hat schon einiges davon im Endschnitt verwendet, aber meistens sagte er mir danach: „Du musst wirklich nicht so viel sprechen...“ Diese Art des Filmens war ganz neu für mich.

Was für eine Wirkung glauben Sie hat das auf den Zuschauer? Es ist so wie die Musik. Ich will nicht wirklich wissen, was der Musiker mit seinem Lied aussagen wollte. Wichtig ist die Bedeutung, die das Stück für mich hat. In der Literatur ist es dasselbe. Man macht sich seinen eigenen Film im Kopf. Auf mich wirkt es so, als ob Terry dem Zuschauer das Gefühl gibt, eben dies machen zu können. Er drängt sich nicht auf. Als Zuschauer bekommt man da ein sehr seltsames und ungewöhnliches Gefühl.

Wenn ich einen Terrence Malick Film schaue, denke ich immer an die Menschen, die ich geliebt habe. Ist das bei Ihnen auch so? In seinen Filmen steckt eine grundlegende Menschlichkeit mit der man sich identifiziert, ob man will oder nicht. Man muss allerdings zulassen, von seinen Filmen hypnotisiert zu werden.

Haben Sie irgendeine Anekdote für uns aus ihrem Leben als Superstar? Es ist ziemlich witzig, was mir in letzter Zeit passiert. Ich rufe zum Beispiel an, um einen Tisch in einem Restaurant zu reservieren, werde nach meinem Nachnamen gefragt und sage Bale. Dann kommt: „DER Bale?“ Und ich: „Ich glaube nicht. An welchen Bale haben Sie denn gedacht?“ Und dann ist es immer Gareth Bale (Fussballer Anm. der Redaktion). Sie sehen also, ich bin nicht DER Bale. (lacht)

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