CANNES Bei Kritikern sorgte das Actiondrama «Hell or High Water» für helle Begeisterung. Neben einer grossartigen Kulisse und einer berührenden Story überzeugt das Werk von David Mackenzie mit einer hervorragenden schauspielerischen Leistung. Am Filmfestival Cannes trafen wir Hauptdarsteller Chris Pine, welcher uns von Texas und der Zusammenarbeit mit Oscargrösse Jeff Bridges vorschwärmte.
Chris Pine, können Sie uns einen kleinen Vorgeschmack auf den Film geben? Der Familienfarm zweier Brüder droht wegen Bankschulden die Zwangsvollstreckung. Um diese zu verhindern und das nötige Geld zusammen zu bekommen, entschliessen sich die Brüder genau jene Banken auszurauben. Dabei werden sie von zwei Texas Ranger gejagt, welche von Jeff Bridges und Gil Birmingham gespielt werden.
Texas scheint dabei einen eigenen Charakter einzunehmen... Ironischerweise wurde der ganze Film in New Mexico gedreht (lacht). Doch offene Flächen spielen generell eine wichtige Rolle in der Geschichte. Sei es in Bezug auf die Landschaft an sich oder betreffend der emotionalen Distanz zwischen den gesprochenen Worten.
Und wie wirkt sich Texas auf die beiden Brüder Toby und Tanner aus? Ich habe die zwei Brüder immer als Gefangene des Texas-Staubes gesehen. Sie versuchen jeden Tag verzweifelt weiter zu gehen, aber sie ersticken förmlich im Staub dieses Platzes.
Oscarpreisträger Jeff Bridges schlüpft wie Sie erwähnt haben, ebenfalls in eine Rolle im Film. Wie war die Zusammenarbeit mit ihm? Unsere Zusammenarbeit beschränkte sich leider auf eine Szene und war daher nicht besonders gross. Doch Jeff ist ein äussert gutmütiger Mensch und insgesamt genauso wie man sich Jeff Bridges eben vorstellt. Er besitzt einen offenen Charakter, ist sehr fürsorglich und stets ehrlich und grosszügig. Es war ein grosses Vergnügen mit ihm drehen zu dürfen.
Wie gehen Sie bei dem Auswählen eines Filmprojektes vor? Es ist keine Wissenschaft. Ich wähle Filme aus, die mich bewegen und bei mir hängen bleiben. Wenn man dann nach einigen Tagen nochmals auf das Script zurück kommt und eine Pause braucht, um alles zu bearbeiten, weiss man, dass es das Richtige ist. Nachdem du bereits so viel gelesen hast, ist dein Radar sehr fein auf dieses Erkennen abgestimmt.
