Ghost in the Shell

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Interview: Raya Abirached

Scarlett Johansson: «Diese Figur ist eine Waffe»

PARIS Als Cyborg namens Major ist Scarlett Johansson in GHOST IN THE SHELL auf Verbrecherjagd, doch sie war nicht immer halb Mensch, halb Maschine. Im Interview erzählt uns die Schauspielerin von der Anime-Vorlage, Schönheitsideale und ihrem Leben im Rampenlicht.

Scarlett Johansson, denken Sie, dass Sie der allgemein bekannten Legende GHOST IN THE SHELL auch Ihr eigenes einbringen konnten? Ja, ich denke, dass das originale Porträt des Charakters eher kalt ist. Der alte Charakter ist hauptsächlich selbstbeobachtend. Anfangs wusste ich nicht genau, was ich mit dem neuen Charakter machen sollte. Denn ich wollte nicht eine Figur spielen, die abgetrennt wirkte, obwohl sie eigentlich dissoziative Gefühle hatte. Deshalb denke ich, dass während des Films der Charakter immer mehr über sich selbst erfährt und sie sieht, dass sie aktiv, wild und kämpferisch war. Diese Eigenschaften waren schon immer in ihr, aber nur versteckt und jetzt versuchen sie ans Licht zu kommen und ihr zu zeigen, wer sie wirklich ist. Deswegen ja, es ist sicherlich ein anderer Charakter als in den Anime, jedoch der Geist ist immer noch vorhanden (lacht).

Dieser Film erinnert irgendwie wieder daran, dass der eigene Geist und Körper verbunden ist und dass das eine ohne das andere nicht geht. Sehen Sie das auch so? Ja, ich denke schon. Je neugieriger man darüber ist, was in einem selbst vorgeht, desto mitfühlender ist man mit anderen um sich herum. Diese Neugierde verbessert auch die Beziehungen, zu deinem Partner, zu deiner Familie oder zu deinen Freunden. Und während sich die Beziehung zu einem selbst verbessert, so verbessern sich auch die mit deinem Umfeld.

Ausserdem kommt hier auch der Gedanke an diesen tollen Körper, ohne diese grosse Arbeit, auf. (lacht) Ja, das wäre natürlich toll, dann müsste man nie mehr ins Fitnesscenter gehen. Man könnte sich glatt wünschen, man wäre so geboren (lacht). Allerdings ist das absolut nicht die Realität, in dieser gibt‘s nämlich keine cremigen Kuchen mehr, wenn man diese Figur haben will (lacht).

Immer vermehrt sind Schönheitsideale und Perfektion das Ziel. Denken Sie, dass dieser Film ebenfalls dazu anregen wird? Ich bin mir nicht sicher. Diese Figur ist eine Waffe, in erster Linie. Obwohl sie diesen perfekten Körper konstruiert bekommen hat, verfolgt sie jedoch nur diese eine Mission, zu finden und zu zerstören. Es geht eigentlich gar nicht so sehr um ihr physikalisches Erscheinungsbild. Auch wenn es natürlich gut ist. Wobei die frühere Anime-Version ein bisschen übertrieben ist.

Sie sind im Scheinwerferlicht aufgewachsen. Inwiefern hat Sie das als Schauspielerin verändert? Ich kann mich sehr glücklich schätzen, dass ich ein eher einfacher Lebensstil beibehalten konnte. Ich lebe einerseits in Paris und andererseits in New York, doch die Leute in diesen Städten sind sehr cool. Es scheint ihnen egal zu sein, dass ich unter ihnen lebe (lacht). Denn sie haben viel zu viel anderes um die Ohren, als das sie solche Sachen bemerken würden. Deshalb konnte ich eigentlich ein fast normales und privates Leben führen. Das hat mir auch geholfen, bodenständig zu bleiben und überhaupt zu existieren in dieser verrückten Realität der Medienwelt.

Dann sind Sie immer noch in einer gewissen Art und Weise verbunden mit Ihrer Kindheit? Ja, ich habe immer noch meine besten Freunde aus der Highschool, darunter ebenso meine besten Freundinnen. Aber auch sonst sind in meinem Leben sehr viele tolle Frauen vorhanden. Dann ist da noch meine Familie, mit welcher ich sehr verbunden bin. Ebenso mit meine Geschwistern und natürlich meine Tochter, die für mich alles ist. Ich denke, dass sind die Gründe weshalb ich noch nicht abgehoben und immer noch bodenständig wie früher bin. Oder zumindest versuche ich es (lacht).

© kinowetter.ch

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