Stürm: Bis wir tot sind oder frei

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Crime

Von: Carmine Carpenito

Bis wir tot sind oder frei

Das Phänomen Walter Stürm schafft es Dank Michael Steiners Biopic «Stürm - Bis wir tot sind oder frei» endlich auf die Leinwand!

Es waren vor allem witzige Nebenaktionen, durch die der sogenannte Ausbrecherkönig Walter Stürm der Bevölkerung oft ein Lächeln auf ihr Gesicht zauberte - etwa als der Schweizer an Ostern 1981 aus der Strafanstalt Regensdorf ausbrach und den Beamten einen Zettel mit den witzigen Worten «Bin beim Ostereier suchen, Stürm» hinterliess.

Die Faszination Walter Stürm

Ein Teil der links-alternativen Szene und der Zürcher Jugendbewegung von 1980 war zudem von Stürms Kampf gegen die Isolationshaft fasziniert und sah in ihm einen Gentleman-Gangster. Zum ersten Mal straffällig geworden war der Ostschweizer Industriellensohn im jungen Alter von gerade einmal 20 Jahren - damals noch wegen des Verkaufs gestohlener Autos. Einbrüche, Diebstähle und sogar ein Banküberfall sind nachgezogen. Angeblich führte Stürm seine Raubüberfälle aber ohne Anwendung von Gewalt durch. Stürm sass nicht nur in Schweizer Strafanstalten, auch in Italien und in Frankreich hat sich der Mann mit seinen verblüffenden Ausbrüchen einen Namen gemacht. An jenem von 1981 hatten wahrscheinlich Helfer aus der Jugendbewegung entscheidenden Anteil. Verteidigt wurde Stürm insbesondere von der von ihm ebenfalls beeindruckten Strafverteidigerin Barbara Hug, einer früheren Rechtsreferendarin in der Kanzlei des späteren Bundesrates Moritz Leuenberger.

Joel Basman schlüpft in die Titelrolle

Nun hat Regisseur Oliver Rihs Stürms Geschichte für die Leinwand verfilmt und konnte mit Joel Basman den vermutlich geeignetsten Kandidaten für die Rolle verpflichten. Das Biopic thematisiert den Kampf gegen das rückständige Schweizer Rechtssystem der 80er-Jahre. Die idealistische Anwältin Barbara Hug findet einen unerwarteten Verbündeten, nämlich den national bekannten und eben noch ausführlich beschriebenen Ausbrecherkönig Walter Stürm. Hug möchte dessen steigende Popularität für ihr eigenes Ziel nutzen und dadurch den Schweizer Strafvollzug reformieren. Doch je weniger Stürm sich ihrer Logik beugt, desto mehr verfällt sie der Faszination seines kategorischen Freiheitswillens. Stürm wird der Felsen, an dessen Widerstand Hug wachsen muss.

Wer sonst noch mitspielt

Marie Leuenberger brilliert als Rechtsanwältin Barbara Hug. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Chantal aus «Fack Ju Göhte»: Jella Haase geht als Anhängerin der Jugendbewegung auf die Barrikaden.

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