Cherry (Streaming)

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Coming of Age

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Tom Holland: «Auch ich habe meine Fehler»

Er kann auch anders: Tom Holland, zuletzt im engen Spinnenanzug durch die Lüfte geschwungen, gibt nun im Drama CHERRY einen traumatisierten Kriegsveteran, der eine Bank nach der anderen überfällt. In unserem Videocall verrät der Publikumsliebling, wo er im Leben manchmal mit sich hadert.

Tom Holland, Ihr Charakter Cherry fragt sich schon früh, ob das Leben nicht an ihn verschwendet wurde. Hatten Sie auch schon mal das Gefühl Zeit zu verschwenden? Das ist eine gute Frage. Ich habe eher das Gefühl zu oft Zeit damit zu verschwenden über die Zukunft nachzudenken, anstatt im Hier und Jetzt zu leben. In diesem Business ist man nur so gut, wie der letzte Job war. Es ist unsicher, was man als nächstes macht. Es kann sein, dass es keinen nächsten Job gibt. Was ich dieses Jahr versucht habe, ist mich mehr auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Ausserdem anzuerkennen, dass ich erst 24 Jahre alt bin. Ich habe noch eine lange Zeit vor mir, in der ich Geschichten erzählen kann (schmunzelt). Es gibt sicherlich Momente, wo ich Zeit verschwende. Beispielsweise wenn ich nicht aus dem Bett komme und den ganzen Tag Fernseher schaue. Das ist vermutlich Verschwendung des Tages. Doch gleichzeitig habe ich viel Spass dabei, also ist es nicht eine komplette Verschwendung (schmunzelt). Manchmal braucht man es einfach (lacht).

Cherry trifft einige Entscheidungen, die nicht sonderlich gut waren. Haben Sie schon mal Entscheidungen getroffen, die Sie im Anschluss bereuten? Ja natürlich. Man lernt nicht durchs Gewinnen, sondern durchs Verlieren. Schlechte Entscheidungen zu treffen und Fehler zu machen, sind ein Teil des Lebens. Was die Menschen unterscheidet, ist, ob sie davon lernen und weiterwachsen oder nicht. Den perfekten Menschen gibt es nicht. Wenn es einen gibt, dann habe ich ihn oder sie noch nicht kennengelernt. Deshalb ja, ich habe schon Fehler gemacht.

Cherry unterhielt sich kurz über seine Bestimmung. Haben Sie, vielleicht noch vor Ihrer Schauspielerei, eine Bestimmung gefunden? Und wenn ja, wie? Das ist eine interessante Frage. Meine Sicht über meine Bestimmung hat sich verändert. Ich mag Geschichten zu erzählen. Ich liebe es, wie Filme, eine Art Flucht für den Menschen sind. Das die Möglichkeit entsteht ihrem Leben für zweieinhalb Stunden zu entfliehen und ein anderer Mensch zu sein. Während der Pandemie haben Serien, Filme, Shows und Musik den Menschen geholfen durch die schrecklichen Zeiten zu kommen. Kürzlich fand ich heraus, dass meine Bestimmung eher im Wohltätigkeitsbereich liegt. The Brothers Trust ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die ich mit meiner Familie betreibe. Ich habe schnell festgestellt, dass ich mehr Freude daran habe, anderen Menschen zu helfen, als einen guten Film zu drehen. Ich habe diese grossartige Möglichkeit diese Plattform zu nutzen, die mir gegeben wurde. Ich kann einen Unterschied machen. Das ist für mich meine momentane Bestimmung. Ich hoffe, dass sie dort bleibt. Es ist eine gute Bestimmung (schmunzelt).

Im Film werfen Sie als Cherry gekonnt einen Pizzateig in der Luft. Gab es am Set eine Art Wettkampf, wer die besten Kochkünste besitzt? Nein, wir hatten keinen Wettkampf, was das Teig kneten oder werfen anbelangt (schmunzelt). Es gab jedoch jemand, der es mir am Set extra beigebracht hat. Ich bin ziemlich gut geworden darin. Der Drehtag dazu war auf jeden Fall ein lustiger Tag (schmunzelt).

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